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Reguläre Vollzeitbeschäftigung wird für junge Menschen zum Auslaufmodell

DIE LINKE

Fast die Hälfte der unter 25-Jährigen hat keine reguläre

Vollzeitbeschäftigung

8. Januar 2016 Bernd Riexinger

Reguläre Vollzeitbeschäftigung wird für junge Menschen zum
Auslaufmodell

"Trotz der regelmäßigen Erfolgsmeldungen vom Arbeitsmarkt und der
vermeintlich guten Wirtschaftslage werden normale Jobs gerade für junge
Menschen immer mehr zum Auslaufmodell", erklärt Bernd Riexinger,
Vorsitzender der Partei DIE LINKE.

"Fast die Hälfte der unter 25-Jährigen hat keine reguläre
Vollzeitbeschäftigung. Sie sind vor allem befristet beschäftigt oder
müssen sich mit Zeitarbeit, Teilzeit oder gar Minijobs durchschlagen.
Jungen Menschen wir es dadurch die schwer gemacht, ihr Leben zu planen.
Wer eine Familie will, muss sich dafür ohne eine auch nur halbwegs
gesicherte Zukunftsperspektive entscheiden."

Bei den unter 25-Jährigen Beschäftigten arbeiten 46,4 Prozent in
atypischen Arbeitsverhältnissen, bei den unter 35-Jährigen sind es
immer noch 27,9 Prozent. Von besonderer Bedeutung sind Befristungen, die
bei jüngeren Beschäftigten mehr als dreimal häufiger vorkommen. Das
geht aus einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes
(DGB) hervor.

"Deswegen ist "Befristung und Leiharbeit stoppen!" eine der zentralen
Forderungen der Kampagne "Das muss drin sein", mit der sich DIE LINKE
für gute Arbeit und ein gutes Leben für alle einsetzt. Konkret müssen
sachgrundlose Befristungen und Kettenbefristungen verboten werden.
Spätestens jeder dritte Arbeitsvertrag beim gleichen Arbeitgeber muss
ein unbefristeter Vertrag sein.

Wer jetzt glaubt, dass vor allem kleine Familienunternehmen - wie der
Malermeister oder Elektriker um die Ecke - befristet einstellen, um
kurzfristig größere Aufträge zu bewältigen oder weil sie dringend
eine Elternzeit- oder Krankheitsvertretung brauchen, der täuscht sich
gewaltig. Es sind gerade die großen Unternehmen mit über 1000
Beschäftigten, die mit 70 Prozent, und auch der der öffentliche Dienst
mit 60 Prozent, die besonders häufig befristet einstellen.
(IAB-Kurzbericht 14/2010 bzw. IAB-Betriebspanel 2012). Gerade der
öffentliche Dienst hat eine Vorbildfunktion und besondere soziale
Verantwortung und darf nicht Vorreiter bei der Deregulierung von Arbeit
sein.

Daran zeigt sich, dass befristete Arbeitsverträge meistens keine
vernünftigen Gründe haben, sondern dazu dienen den Kündigungsschutz
zu umgehen und den Unternehmen Flexibilität auf Kosten der
Beschäftigten zu ermöglichen. Hinter dem sogenannten Jobwunder steckt
eine dramatische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die
Beschäftigten und die Bundesregierung findet darauf keine Antwort.
Deswegen fordert DIE LINKE Befristung und Leiharbeit stoppen!"

Mit ihrer Kampagne "Das muss drin sein" stellt DIE LINKE bis 2017 fünf
Kernforderungen für gute Arbeit und ein gutes Leben in den Mittelpunkt:
Befristung und Leiharbeit stoppen; Mindestsicherung ohne Sanktionen
statt Hartz IV; Arbeit umverteilen statt Dauerstress und Existenzangst;
Wohnung und Energie bezahlbar machen sowie mehr Personal für Bildung,
Pflege und Gesundheit.