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Am 8. März 2016 findet der Internationale Frauenkampftag zum 105. Mal statt

Die Frauenbewegung hat seitdem viele Erfolge erkämpft. Doch es

gilt immer noch für die Gleichbehandlung der Geschlechter zu kämpfen

– und zwar 365 Tage pro Jahr. Dieses Jahr sogar 366 Tage. Denn von

wirklicher sozialer Gleichheit zwischen den Geschlechtern kann auch in

der Bundesrepublik keine Rede sein, erklärt die Vorsitzende der Partei

DIE LINKE, Katja Kipping.

7. März 2016 Katja Kipping

Männern mehr abgeben - und zwar Carearbeit

Am 8. März 2016 findet der Internationale Frauenkampftag zum 105. Mal
statt.
Die Frauenbewegung hat seitdem viele Erfolge erkämpft. Doch es
gilt immer noch für die Gleichbehandlung der Geschlechter zu kämpfen
– und zwar 365 Tage pro Jahr. Dieses Jahr sogar 366 Tage. Denn von
wirklicher sozialer Gleichheit zwischen den Geschlechtern kann auch in
der Bundesrepublik keine Rede sein,
erklärt die Vorsitzende der Partei
DIE LINKE, Katja Kipping.

Die Entgeldungleichheit zwischen Frauen und Männern beträgt
durchschnittlich 22 Prozent pro Stunde. Es sind vor allem Frauen, die in
prekären Beschäftigungsverhältnissen stecken und das nicht nur im
Minijobbereich. Typische Frauenberufe, so im Handel, Gastgewerbe oder im
Pflegebereich, in denen der Frauenanteil zwischen 80 und 90 Prozent
beträgt, werden wesentlich schlechter bezahlt als Tätigkeiten im
produzierenden Gewerbe. Selbst für die gleiche Tätigkeit erhalten
Frauen in Deutschland fast zehn Prozent weniger Lohn als Männer. Dabei
sind Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern durch nichts zu
rechtfertigen!

Noch immer sind die Tätigkeiten zwischen den Geschlechtern ungerecht
verteilt: So verwenden laut der aktuellen Zeitbudgeterhebung Mütter im
Durchschnitt täglich etwa doppelt so viel Zeit für die reine
Kinderbetreuung wie Väter. Die Carearbeit, also Sorgearbeit, Pflege und
Fürsorge, wird vor allem von Frauen erledigt. Während - von positiven
Ausnahmen abgesehen - ein Großteil der Spitzenpositionen in
Wissenschaft, Wirtschaft und Medien in Männerhand sind. Infolge dieser
ungerechten Verteilung der Tätigkeiten sind wir noch weit davon
entfernt, dass im Leben von Männern und Frauen gleichermaßen Zeit ist
für die vier gleichwertigen Bereiche: Erwerbsarbeit, Familienarbeit,
politische Einmischung und Muße.

Eine Umverteilung der Tätigkeiten zwischen den Geschlechtern steht also
an. Das heißt nicht nur, mindestens jeder zweite Platz in den obersten
Etagen gehört in Frauenhand. Das heißt auch, dass Frauen den Männern
mehr abgeben müssen - und zwar von der wundervollen, liebevollen
Familien- bzw. Carearbeit.

Es reicht nicht, einmal im Jahr daran zu erinnern, dass Frauen in dieser
Gesellschaft mit den Männern gleichgestellt sein sollten.
Gleichstellung muss umgesetzt werden. Jeder Tag muss ein Frauentag sein!
In diesem Sinne wünschen wir zum Internationalen Frauentag alles Gute.

DIE LINKE hat die Bedeutung des 8. März mit einem feministischen
Wochenende gewürdigt die: Neben der Verleihung des
Clara-Zetkin-Frauenpreises 2016 fand die Bundesfrauenkonferenz 2016 "Frauen
ohne Grenzen - für das Recht auf Bewegungsfreiheit für Alle" statt.