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4 Millionen der reichsten 1% der Welt leben in Deutschland - wir sind nicht die 99%!

Afrasan Adamawan

Oft wird von den superreichen gesprochen, den wenigen 100 Menschen, die durch Ausbeutung von Niedriglohnarbeit, ungesunden Arbeitsbedingungen und ungerechter Gewinnverteilung Milliardäre geworden sind. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass nicht nur Milliardäre reich sind.

Branko Milanović, einer der führenden Ökonomen der Weltbank, hat in seinen Forschungen festgestellt, dass  von den reichsten 1% der Weltbevölkerung etwa 29 Millionen in den USA und etwa 4 Millionen in Deutschland leben. Die sogenannte obere Mittelklasse mag im Vergleich mit den Superreichen nicht besonders auffallen, aber im Vergleich mit der Weltbevölkerung tut sie es sehr wohl, denn bereits mit einem Netto-Einkommen von 30.000 Euro im Jahr gehören Menschen zu den reichsten 1% der Weltbevölkerung. Und davon leben 4 Millionen in Deutschland.

Reichtum global umverteilen!

Daher ist es wichtig immer wieder vor Augen zu haben, dass wir nicht nur in Deutschland für einen Mindestlohn und die Abschaffung von Hartz IV Sanktionen eintreten müssen, sondern mit noch größerer Dringlichkeit für Mindestlöhne und gesunde Arbeitsbedingungen für Menschen in der sogenannten Dritten Welt kämpfen müssen! Reichtum muss nicht nur national, sondern vor allem global umverteilt werden, denn 6 Milliarden der ärmsten Menschen leben NICHT in Europa!

Um eine globale Umverteilung des Reichtums zu erwirken, bedarf es langfristig einer Änderung vom Bodenrecht hin zum Verbot privaten Eigentums unserer Mutter Erde. Land darf lediglich mit Nutzungsrechten versehen werden, die sofort bei Missachtung der Natur oder bei persönlicher Bereicherung auf Kosten anderer erlöschen. Kurzfristig sind zum Beispiel u.a. Import- und Exportverbote zu beschließen, die dafür sorgen, dass Waren aus der ausgebeuteten Dritten Welt nur dann importiert werden dürfen, wenn eine faire Bezahlung und Behandlung der ArbeiterInnen sichergestellt ist - genauso fair wie in Deutschland! Ebenfalls muss sichergestellt sein, dass kein Müll und keine Ramschprodukte aus Europa in der Dritten Welt zu Profit gemacht werden.

Mit anderen Worten, wenn 4 Millionen der reichsten Menschen der Welt in Deutschland leben, müssen wir eingestehen, dass wir, auch in der deutschen Mittelschicht, auf Kosten der ärmsten Menschen der Welt leben, hervorgerufen durch den globalen Kapitalismus. Wer wirklich solidarisch sein will, muss diese Tatsache anerkennen und dafür streiten, dass globale Mindestlöhne auf ein Niveau der in Deutschland herrschenden Löhne gebracht werden und dies durch jede mögliche Maßnahme unterstützt wird. Zur direkten und sofortigen Umverteilung müssen Reichensteuern eingeführt werden. 100% Besteuerung bei Einkommen über 200.000 Euro und 100% Erbschaftssteuer bei Beträgen über 200.000 Euro. Ferner sind diese Steuern dann direkt an die ärmsten Menschen der Welt weiterzuleiten.

"DIE LINKE kämpft für internationale Solidarität und Kooperation zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller Menschen. Die Welt ist reich genug, um die ganze Menschheit vernünftig zu ernähren. Wir solidarisieren uns mit allen, die für Frieden, soziale und politische Gerechtigkeit und die Verwirklichung der Menschenwürde streiten."

Als ein Beispiel der benötigten Maßnahmen, die sofort umsetzbar sind, fordern wir einen Fairen Handel - den ausschließlichen Kauf und Verkauf von fair gehandelten Produkten. Für diese und andere soziale Ziele engagieren wir uns und planen Aktivitäten bei unseren regelmäßigen Treffen. Ein Blick auf unsere Internetseiten verrät die aktuellen Termine und Treffpunkte: www.die-linke-gg.de